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REFLEXIVE HISTORISCHE ANTHROPOLOGIE


gefördert durch Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich
Laufzeit: März 2000 - Februar 2003
Leiter: Michael Mitterauer
Wissenschaftliche MitarbeiterInnen: Gert Dressel und Nikola Langreiter


Im Rahmen des Projekts "Reflexive Historische Anthropologie" analysierten wir historisch-anthropologische beziehungsweise kulturwissenschaftliche Praxis (vor allem im deutschsprachigen Raum). Als wichtigste Quellen dienten uns narrative Interviews mit KulturwissenschaftlerInnen verschiedener Geschlechts-, Generations- und Disziplinenzugehörigkeit sowie publizierte Autobiografien. Uns interessierte, wie sich soziale und kulturelle Strukturen und Prozesse in- und außerhalb des Wissenschaftsbetriebs als biografische Erfahrungen vermitteln, wie sie - autobiografisch - vermittelt werden und wie diese Erfahrungen wiederum Wissenschaft strukturieren: bezogen auf inhaltliche und methodische Präferenzen wie auf Normen, Hierarchien und Rekrutierungsmechanismen. Das Verknüpfen von Empirie und Theorie war uns dabei ein besonderes Anliegen. Einen wesentlichen Aspekt stellte zudem die Reflexion unseres Tuns gemeinsam mit projektexternen KollegInnen und StudentInnen dar. Denn auch im Zuge dieser interaktiven Prozesse wur den Hypothesen aufgestellt und revidiert sowie Problemstellungen generiert und Relevanzen gewichtet. Als zentral wichtige Themen haben sich herauskristallisiert: "Arbeit und Freizeit von WissenschaftlerInnen", "Cultural turn und biografische Erfahrungen", "Erzählverhalten von KulturwissenschaftlerInnen", "Wissenschaft als eine gendered Veranstaltung", "Wissenschaft und kulturelle Ausdruckformen". Wichtig war uns die methodische und methodologische Auseinandersetzung, für die wir aufgrund des spezifischen Charakters des Projekts sensibilisiert worden sind: Wir betrieben eine "ethnography at home", waren (und sind) selbst in das Untersuchungsfeld verstrickt, zudem sind unsere "Quellen" zugleich unsere ersten AdressatInnen. All das führte uns zu produktiver Arbeit an grundsätzlichen Problemstellungen der Biografieforschung, nicht nur hinsichtlich unseres konkreten Projekts.